Lesermeinungen zum Loro Parque
Mit einer „Anzeige wegen Tierquälerei in Bezug auf die Haltung von Orkas und Delfinen“ durch eine spanische Umweltschutzorganisation gegen den Loro Parque beschäftigten wir uns in der vorigen Ausgabe. Dabei ließen wir sowohl die Ankläger als auch die Beschuldigten zu Worte kommen. Der Aufruf an die Leser unserer Zeitung, uns ihre Meinung zu diesem Thema mitzuteilen, wurde u.a. mit den folgenden Briefen und Mails beantwortet:
Manfred Vogel:
Endlich! Rührt sich was. Ich bin wirklich
ein Loro-Park-Fan. Aber die Orka-Show vergleiche ich gewissermaßen mit den
Stierkämpfen in Spanien.
Angelika D., Garachico:
Hallo Redaktionsteam, ich lebe
noch nicht so lange auf Teneriffa und war kürzlich, anlässlich des Besuchs
meiner Enkelin, zum ersten Mal im Loro Parque. Die Kritik der Tierschützer kann
ich nicht verstehen, denn erst einmal finde ich die ganze Anlage des Loro
Parques sehr schön. Man merkt, dass man sich sehr viel Mühe gab, um es den
Tieren so schön und naturnah zu machen, wie möglich. Ein Park kann nie die Natur
ersetzen, aber die Tiere müssen dafür nicht ums Überleben kämpfen, sondern
werden optimal versorgt. Oftmals ist so ein Park wohl die einzige Möglichkeit,
einige Arten, die vom Aussterben bedroht sind, noch zu erhalten. Ich glaube, mir
wäre es lieber, in so einer tollen Umgebung und immer mit genügend Futter zu
leben als täglich ums Überleben zu kämpfen und sicher oft hungern zu müssen oder
krank zu sein (aber das ist eben Ansichtssache). Die Tiere im Loro Parque machen
jedenfalls alle keinen traurigen Eindruck, und besonders in der neuen
Freiflughalle, haben sie tolle Bedingungen. Alles ist sehr sauber und die Tiere
werden bestimmt sehr gut behandelt. Auch in den Shows machen die Tiere einen
zufriedenen Eindruck, und die Menschen, besonders die Kinder, haben viel Spaß
beim Zusehen und Mitmachen. Also, wenn ich schon als Tier nicht in Freiheit
leben könnte, dann möchte ich bitte im Loro Parque leben dürfen.
Freundliche
Grüße.
Hans-Ewald Schmidt, Abades/Arico:
Wenn sachliche
Recherchen und fachliches Wissen nicht ausreichen, aber die Profilneurose größer
ist, dann kommen so dumme Sprüche zustande.
Die sollten sich erst einmal mit
den Problemen befassen, die sie hier schon immer haben: der Stierkampf (was soll
dieses Abschlachten vor begeistertem Publikum?), die Kaninchenjagd mit den
Podengos, die Kampfhunde, teils ohne Leine und ganz ohne Maulkorb. Und das in
Händen von Jugendlichen. Charaktertest für Hund und Herrchen. Wenn sie das
irgend wann geschafft haben, dann sollten die sich mal wieder melden.
Bis
dahin sollen sich unsere Kinder und Enkel an solchen Anlagen wie den Loro Parque
erfreuen.
Maria Carvajal:
Die unsachkundige Hetzerei gegen
Delfinarien ist leider eher nachteilig für die gefangenen Tiere, und spanische
Tierschutzverbände (auch Seprona) erscheinen leider oft recht hilflos und wenig
engagiert. Man muss sich schon mit den Fakten auseinandersetzen, um vernünftig
zu argumentieren. Fakt ist: Orcas haben einen enormen Bewegungsdrang und legen
in Freiheit zum einen viele km am Tag zurück (und zwar niemals im Kreis herum).
Zum anderen: Orcas tauchen in freier Natur meist auf Tiefen von 30 m (steht in
ihrem Bericht und ist korrekt). Doch wie tief sind die Becken? Orcas erleben in
der Natur Strömungen und Gezeiten, verschiedene Bodenuntergründe. Eine Vielfalt
von Tier- und Pflanzenwelt. Sie haben eine Vielfaches an Sinnesreizungen, die
für ein gesundes Leben nötig sind. Das Leben im Becken ist vergleichbar mit
einer gekachelten 1 qm Toilette. Das sollte sich jeder Besucher vor Augen
halten.
Oft sind die Wale sogar in Häusern untergebracht (wie in Nürnberg) wo
sie nicht mal das Wetter und keine Tageszeiten, keine Jahreszeiten erleben und
kein natürliches Licht haben.
Die Orcas, die aus rein kommerziellen
Interessen gefangen werden, werden aus engen sozialen Strukturen gerissen und
hinterlassen eine Lücke in einer Gemeinschaft. Es ist erwiesen, dass Wale auch
Trauer empfinden und dass sie ein ICH-Bewusstsein haben.
Transiente Wale, die
auch oft für Delfinarien gefangen werden, sind eigentlich reine Fleischfresser
und erkennen Fisch, weder tot noch lebendig, als Futter an. Diese Wale müssen an
den Rand des Verhungerns gebracht werden, bevor sie überhaupt Fisch als Futter
annehmen. Das gelingt nicht immer. Beim Fang und Transport sterben viele Tiere,
bzw. dann innerhalb des ersten Jahres der Gefangenschaft. Nachzuchten gelingen
bei Orcas extrem selten. Die Waledamen werden zwar schwanger, doch meist kümmert
sich die Mutter nicht ausreichend, oder das Junge kann durch die unnatürliche
im-Kreis-Schwimmerei nicht saugen, da die Mutter es immer vom Beckenrand
wegdrängt. Es verhungert. Es gab auch schon Tötungen des eigenen Jungen. Wenn
ein Junges überlebt, dann wird es irgendwann in ein anderes Delfinarium
verfrachtet, damit die Mutter wieder trächtig wird, oder weil das männliche
Junge mit dem Vater zu kämpfen beginnt. In der Natur bleibt das Junge bei seiner
Mutter, ein Leben lang.
Fazit: Diese Tiere gehören – genausowenig wie
Raubkatzen – in einen Zoo.
Antje Rost:
Sehr geehrte Damen und Herren, während
unseres jetzigen Urlaubaufenthaltes in Puerto de la Cruz hatte ich die
Gelegenheit, Ihre Zeitung „Kanaren Express“ zu lesen und stolperte prompt über
den Artikel zum Loro Parque.
Mit Entsetzen habe ich zur Kenntnis genommen,
dass die Umweltschutzorganisation Gran Simio Project Anzeige wegen Tierquälerei
der Orkas und Delfine erstattet hat. Vor allem, wenn darüber berichtet wird,
dass der Direktor selbst sich noch nie persönlich in den Loro Parque begeben hat
und u.a. völlig haltlose Behauptungen aufstellt – siehe: chemiebehaftetes
Poolwasser...
Ich selbst bin mit meinem Mann insbesondere wegen der
vorbildhaften Haltungsbedingungen im Loro Parque bereits zum zweiten Mal – nur
wegen des Loro Parques – nach Teneriffa gekommen.
Nachdem wir auch in
Deutschland schon einige zoologische Einrichtungen besucht haben – darunter auch
Delfinarien – kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass in den von uns besuchten
Zoologischen Gärten keine Delfinhaltung (z.B. auch das Platzangebot) der im Loro
Parque gleich kommt.
Wenn Delfine und Orkas zu „einer Zirkusnummer“ gemacht
werden sollen, sind wir ebenfalls strikt dagegen. Nur davon kann bei den Shows
im Loro Parque absolut keine Rede sein. Ich bin zwar kein Biologe o.ä., aber
verfolge z.B. diverse Tier-Reportagen regelmäßig mit sehr großem Interesse.
Daher ist mir auch bekannt, dass insbesondere sehr intelligente Tiere, zu denen
auch Delfine und Orkas zählen, in Gefangenschaft ständig Beschäftigung
benötigen, um gesund zu bleiben.
Wenn man nun natürliche Verhaltensweisen
und ihren Spieltrieb benutzt und ausbaut (Orkas kommen ja in der freien Natur
auch in sehr niedriges Wasser und sogar teilweise auf den Strand um zu jagen),
um im Rahmen einer Show auf die Belange der Meeressäuger aufmerksam zu machen,
z.B. die Problematik Delfine als Beifang oder aber den Tierschutzgedanken gerade
in den südlichen Ländern zu stärken, kann man hierzu nur gratulieren. Die Tiere
im Loro Parque leisten hierbei eine hervorragende Arbeit.
Sicher kann man
darüber streiten, wie hoch der Platzbedarf bei Tieren in Gefangenschaft sein
soll. Den natürlichen Gegebenheiten wird man nie zu 100 % gerecht werden können.
Aber man kann zumindest versuchen, ihnen ein halbwegs artgerechtes Leben zu
ermöglichen. Dies ist im Loro Parque – meiner Meinung nach – sehr gut gelungen.
Auch die anderen Gehege sind mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, und man
versuchte, diese den natürlichen Lebensbedingungen – soweit dies möglich ist –
anzupassen. Ich bin der Meinung, dass sich die Schutzorganisation Gran Simio
Project vielleicht vorrangig einmal der Haltungsbedingungen der Haustiere
annehmen sollte. Wenn man sieht, wie Hunde an Ketten, zum Teil ohne ausreichend
Futter und Wasser, ihr Leben fristen müssen oder ausgesetzte Tiere in
Tötungsstationen landen, gibt es hier für eine Tierschutzorganisation sehr viel
zu tun....
Mit vielen Grüßen aus einem verregneten Deutschland.
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