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Bunt geschmückte Wagen mit Körben voller Früchte werden nach La Palmita getragen. Dort schultern Männer die schweren Körbe, die 40 Kilo und mehr wiegen können und tragen sie zur Kirche der Schutzpatronin. An eigenen Gestellen werden sie kunstvoll als bunte Dekoration angeordnet. Die zweite Zutat sind zwölf junge Frauen, die mit Bändern geschmückten Körbe zur Kirche ziehen. Für jeden Buchstaben der Santa Barbara eine Jungfrau. Sie beinhalten die leckersten Gebäckteilchen, die gekonnt auf den Köpfen balanciert werden. Früher war es üblich, dass Bauersfrauen die Früchte der Felder auf den Köpfen von Dorf zu Dorf trugen, um sie zu verkaufen.
Das Fest der Santa Barbara war in der bäuerlichen Tradition nicht nur ein Erntedankfest, sondern gleichzeitig eine Brautschau. Die unverheirateten Frauen putzten sich heraus, um die jungen Burschen möglichst zu beeindrucken. Diese wiederum hatten die Gelegenheit, die hübschen Kandidatinnen aus der Nähe zu betrachten und die ersten Annäherungsversuche zu unternehmen. Ein bisschen „Anbändeln“ gehört wohl auch heute noch dazu.
Wer sich das lustige und traditionsreiche Spektakel ansehen möchte, sollte sich den 28. August vormerken. Gegen 15 Uhr werden die Früchte und Gebäckteile nach La Palmita und von dort zur Kirche in Santa Barbara getragen. Begleitet werden die Umzüge von kanarischer Musik und kanarischem Essen, das gerne verteilt wird. Bei der Ankunft findet die Opferzeremonie statt und das Portal wird mit den Gaben reich geschmückt. Am nächsten Tag, Sonntag, 29. August, gegen 12 Uhr wird die Festmesse mit anschließender Prozession zelebriert.